Dr. med. Volker Rimkus war in den Jahren vor seiner Niederlassung viele Jahre Oberarzt in der Universitätsfrauenklinik in Kiel. Dort hat er maßgeblich die moderne Ultraschalldiagnostik mit entwickelt.
Obwohl der Chefarzt der Universitätsfrauenklinik Prof. Dr. med. Senn ihn eigentlich zu seinem Nachfolger erklärt hatte, entschied sich Dr. Volker Rimkus für die Niederlassung in einem Vorort von Kiel, wo er zusammen mit seiner Frau Dr. med. Barbara Rimkus, ebenfalls Ärztin, viele Jahre eine erfolgreiche Frauenarztpraxis führte.
Ende der siebziger Jahre begründete er weltweit als Erster mit seinen Forschungen die Behandlung mit human-identischen (bio-identischen) Hormonen in individueller Dosierung und wagte weltweit ebenfalls als Erster den Schritt, auch Männer mit den „weiblichen“ Hormonen Östrogen und Progesteron zu behandeln.
Er ist der Begründer der Rimkus®Therapie, die zunächst in Deutschland, dann aber weltweit patentrechtlich geschützt wurde.
Auf Initiative von Dr. Dr. Thomas Beck begründeten beide zusammen das Hormon-Netzwerk, eine Plattform für Information und Austausch der interessierten Öffentlichkeit und für die Ausbildung von Ärzten.
Die Forschung zur Hormon-Therapie (Hormonbehandlung) – wie alles anfing
Die Geschichte der Therapie mit Steroid-Hormonen nahm in den zwanziger Jahren des letzten Jahrtausends mit der Entdeckung von LUDWIG HABERLANDT ihren Aufschwung.
Haberlandt veröffentlichte 1921, dass die Transplantation des Eierstocks eines trächtigen Kaninchens auf ein nicht trächtiges Kaninchen bei diesem eine vorübergehende Sterilität auslöste. Das Kaninchen mit dem transplantierten Eierstock wurde vorübergehend nicht schwanger, im Eierstock war also etwas enthalten, was vorübergehend eine Schwangerschaft unterdrücken konnte.
In den Jahren 1929 bis 1934 entdeckte ADOLF BUTENAND die Struktur von Östrogen, Progesteron und Testosteron. Er war ein deutscher Forscher, der dafür 1939 den Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Das Herstellungs-Verfahren für Hormone
1938 konnte EARL RUSSEL MARKER ein erheblich verbessertes Verfahren entwickeln, mit dem die Herstellung von Steroid-Hormonen nicht mehr wie bisher extrem aufwändig aus der Rindergalle durchgeführt werden musste.
Sondern in großem Maßstab konnten pflanzliche Ausgangsstoffe als Basis dienen, wodurch der Prozess wesentlich günstiger wurde. Grundlage dafür war die mechanisch-physikalische Extraktion von DIOSGENIN aus der Yamswurzel (oder von anderen diosgeninhaltigen Pflanzen).
Dieses Diosgenin wurde dann der nach ihm benannten RUSSEL MARKER DEGRADATION unterzogen. Damit konnte in wenigen einfachen und preiswerten Schritten als Produkt ein Progesteron hergestellt werden, das in jeglicher Hinsicht identisch war zum menschlichen Progesteron.
Die Yamswurzel (bzw. das Diosgenin) ist also das Ausgangsmaterial, aus dem die Steroid-Hormone hergestellt werden. Die Behandlung erfolgt aber NICHT mit der Yamswurzel (oder Diosgenin), sondern mit den daraus hergestellten Steroid-Hormonen. Es handelt sich hierbei also um eine ECHTE Hormontherapie – und nicht etwa um die Gabe von Pflanzen (Phytotherapie).
Somit war ein aus Pflanzen extrahierter Ausgangsstoff (Diosgenin) zum Startpunkt der Steroid-Hormon-Synthese geworden, mit erheblichen wirtschaftlichen Vorteilen.
Veränderte Hormone – hormon-ähnliche Substanzen
Das so gewonnene zunächst human-identische Hormon Progesteron wurde dann allerdings weiteren Änderungen unterworfen, um damit gewisse gewünschte Eigenschaften zu erreichen.
Das gelang zwar, allerdings war damit eine völlig neue Gruppe von hormon-ÄHNLICHEN Substanzen hergestellt worden: die HORMON-DERIVATE oder HORMONOIDE, die nun in Form der „Pille“ die Welt eroberten.
Nach anfänglicher Begeisterung in den Sechziger Jahren gab es spätestens 10 Jahre später in den Siebziger Jahren zunehmend Hinweise, dass mit der Veränderung der Hormonstruktur auch erhebliche Wirkungsveränderungen verbunden waren.
Diese führten leider zu gravierenden Nebenwirkungen wie z.B. erhöhtes Risiko für Krebs, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Stoffwechselveränderungen, für Psychische Veränderungen usw.
Diese Beobachtungen führten zu einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien. Die bekannteste ist die WHI Studie aus dem Jahr 2002, die einen klaren Zusammenhang zwischen modifizierten Hormon-Derivaten und verschiedenen Erkrankungsrisiken (z.B. Brustkrebs) belegte, allerdings OHNE Unterscheidung zwischen modifizierten Hormon-Derivaten und unveränderten Original-Hormonen!
In der Folge entstand eine intensive wissenschaftliche Diskussion über die Gefahren der Hormontherapie, die bis heute anhält.
Auf die Art der Hormone kommt es an!
Dabei wird allerdings regelmäßig der entscheidende Unterschied zwischen unveränderten Originalhormonen und synthetisch modifizierten Hormon-DERIVATEN nicht beachtet.
Es kommt auf die Art der Hormone an!
Und hier setzte nun eben Dr. Rimkus an mit human-identischen (bio-identischen) Hormonen in individueller Dosierung.
Weil hier eben keine Veränderungen an den Hormonen gemacht werden, fallen auch alle unerwünschten Wirkungen und Risiken weg, die durch die Veränderung verursacht werden.
Lesen Sie mehr dazu im nächsten Artikel zur Rimkus-Methode:
Die komplette Artikel-Serie:
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Was bringt eine Hormonersatztherapie (HET/HRT) in den Wechseljahren – pro & contra?
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Bioidentische Hormone nach Rimkus – Erfahrungen, Nebenwirkungen, Anwendung, Kosten