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Wechseljahre: Was sind die Anzeichen und Symptome für die so genannte Menopause?

Klassische Anzeichen für die Wechseljahre und Beschwerden, die häufig sind

Viele Menschen kennen die klassischen Symptome (Anzeichen) der Wechseljahre: Hitzewallungen und Schwitzattacken, sowie Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.

Diese Anzeichen entstehen durch die altersbedingte Erschöpfung der Hormondrüsen (z.B. Eierstöcke oder Hoden).

Wenn es gelingt, diesen Mangel an Sexualhormonen wieder auszugleichen, dann gehen die entsprechenden Symptome auch wieder zurück.

Seltenere Symptome für die Wechseljahre (Klimakterium)

Nicht so bekannt sind die selteneren Symptome (Anzeichen) der Wechseljahre, die dadurch entststehen, dass wir Hormonrezeptoren in sehr sehr vielen Organen finden, wie z.B. Gehirn, Herz und Gefäße, Haut, Knochen und Gelenke.

Solche weniger bekannten Anzeichen können im einzelnen sein:

  • Erschöpfung
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • trockene Schleimhäute und trockene Haut
  • irritable bowl syndrome: IBS („unruhiger Bauch“),
  • vermehrtes Schmerzen und unspezifische Beschwerden überall („Zipperlein“)
  • und wie erwähnt Hitzewallungen und Schwitzattacken
  • sowie Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen und noch viele mehr.

Nachdem die allermeisten den Zusammenhang mit den Hormonen nicht kennen, werden bei diesen Beschwerden leider keine Hormone gegeben. Dabei könnte auf diese Weise der Hormonmangel als Ursache der Beschwerden ganz einfach wieder aufgefüllt werden.

Kommt es zwangsläufig zu einer Gewichtszunahme in den Wechseljahren?

Die Sexualhormone halten und machen fit und vital. Das ist enorm wichtig für die Zeit der Fortpflanzung, weil für den Erhalt der Art die Weitergabe des Erbgutes gesichert werden muss.

Dabei haben die unterschiedlichen Hormone unterschiedliche Wirkungen. Eine davon ist es, den Stoffwechsel anzuregen, um z.B. die werdende Mutter bestens mit Energie zu versorgen. Eine andere Wirkung ist es, Wasser einzulagern, um das Gewebe „prall und knackig“ zu machen und Genuss und Entspannung herbei zuführen.

Deswegen müssen die Hormone in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Für die Steuerung des Stoffwechsels sind insbesondere die Schilddrüsenhormone, aber auch die Hormone der Nebenniere wie z.B. Cortisol (Stressbewältigung und Schmerzhormon) und Aldosteron (Regulation des Wasser und Mineralienhaushaltes – beides Abkömmlinge des Progesteron) zuständig.

FAZIT: eine Gewichtszunahme in den Wechseljahren ist typisch für unausgewogene Hormone und für einen Hormonverlust. Eine Gewichtszunahme kommt nicht zwangsläufig.

Sie ist abhängig von den Hormonen und dem Verhältnis der Hormone zueinander, aber natürlich auch von den Genen und vom persönlichen Verhalten (Bewegung, Ernährung, Stress etc.).

Warum kommt es bei manchen Frauen zu Hitzewallungen – aber nicht bei allen?

Hitzewallungen in den Wechseljahren kommen zustande durch massive Schwankungen der Sexualhormone, vor allem des Östrogens. Östrogen reguliert nämlich die Körper-Temperatur.

Auch Schilddrüsenhormone spielen eine Rolle. Manchmal liegt aber auch ein Infekt vor (wir kennen das von der Grippe) und es kommt ebenfalls zu Schwitzattacken. Diese verschiedenen Ursachen können durch das ärztliche Gespräch und einfache Laborbestimmungen unterschieden und dann gezielt behandelt werden.

Weil nicht jede Frau einen schnellen und massiven Hormonabfall in den Wechseljahren hat, bekommt auch nicht jede Frau Hitzewallungen.

Offensichtlich ist die Wahrnehmung von Wechselbeschwerden auch kulturell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wir gehen davon aus, dass 30% der Frauen in Europa sehr geringe oder keine Beschwerden haben, 30% mittlere und 30% sehr schlimme Beschwerden entwickeln.

Bekomme ich eine Schmierblutung in den Wechseljahren – und ist das bedenklich?

Schmierblutungen oder Änderungen des Blutungsverhaltens sind geradezu TYPISCH für die Wechseljahre. Warum? Weil die Hormone heftig hin- und her schwanken, kann im einen Zyklus noch eine ordentliche Schleimhaut in der Gebärmutter gebildet werden, im nächsten Zyklus vielleicht schon nicht mehr.

Wenn eine gute Schleimhaut gebildet wird, dann kann diese auch regelrecht abbluten. Wenn die Schleimhaut nicht richtig aufgebaut wird, dann kommt es zu Zwischenblutungen oder Schmierblutungen als Zeichen einer fehlerhaft aufgebauten Schleimhaut. Das ist also nicht bedenklich.

Jedoch: Schmierblutungen NACH den Wechseljahren

Davon zu unterscheiden sind Blutungen nach den Wechseljahren (post-menopausal), wenn also die Frau schon viele Jahre nicht mehr geblutet hat.

Wenn dann plötzlich Blutungen auftreten, dann ist das für die meisten Frauen (und auch für die Frauenärzte) ein Warnsignal und man versucht, die Ursache dafür herauszufinden.

Es könnten sich dahinter üble Erkrankungen (z.B. Krebs) verstecken, was natürlich dringend ausgeschlossen werden muss, in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung.

Blutungen nach einer Hormonbehandlung wären normal

ABER im Rahmen der Behandlung mit human-identischen Hormonen (bioidentischen Hormonen) wird bekanntlich der Hormonmangel wieder aufgefüllt. Und das führt dazu, dass auch postmenopausale Frauen (also Frauen auch viele Jahre nach dem Wechsel) wieder Schleimhaut aufbauen können. Damit kann es auch zu Schmierblutungen oder sogar zu richtigen Blutungen kommen.

Die sind dann aber kein Anzeichen für eine Erkrankung, sondern Ausdruck, dass die Hormone sehr gut arbeiten und eine funktionsfähige Schleimhaut aufgebaut haben.

Bei Auftreten von Schmierblutungen oder von Blutungen längere Zeit nach dem Wechsel muss also geklärt werden, ob ob ein krankhaftes Geschehen dahinter steht oder ob das von der Gabe von Hormonen herrührt (das wäre dann normal und ein gutes Zeichen).

Das kommt im Rahmen einer Hormonbehandlung häufig vor und ist insofern dann ganz normal, wenn auch für die Frau (und für den Frauenarzt) sehr überraschend.

Was sich hormonell bei der Menopause (den Wechseljahren) in Ihrem Körper tut

Meno-Pause heisst wörtlich pausieren der Mens (Blutung). Das am deutlichsten sichtbare Zeichen ist also das Ausbleiben der Blutung. Damit wird  der Frau unmissverständlich klar, dass nun die fruchtbaren Lebensjahre beendet sind und eine andere Lebensphase beginnt.

Häufig nennen wir dies „Wechseljahre“ und denken, diese würden erst mit Ausbleiben der Blutung beginnen.

Allerdings ist das kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess, der in der Regel schon 5-10 Jahre vorher begonnen hat. Im Alter zwischen 35 Jahren und 42 Jahren werden die Eisprünge weniger. Damit entsteht kein Gelbkörper mehr und wenn kein Gelbkörper da ist, dann kann auch kein Progesteron mehr gebildet werden.

Diese erste Phase nennen wir deshalb PRAE-MENOPAUSE. Das Progesteron geht schrittweise in den Keller, aber das Östrogen wird für viele Jahre noch vollkommen normal gebildet.

Wir haben also zuerst einen Progesteron-VERLUST, bei normalem Östradiol-Spiegel. Nach einigen Jahren fällt dann auch das Östradiol ab, damit kann die Frau in der Gebärmutter (aber auch sonst überall im Körper) immer weniger Schleimhaut bilden.

Wenn nicht genug Schleimhaut gebildet wird, dann kommt es auch nicht mehr zu Blutungen und die Meno-Pause ist da: die Blutungen versiegen, die Mens macht dauerhaft Pause: MENO-PAUSE.

Die häufigsten Symptome der Menopause/Wechseljahre – aufgeschlüsselt nach Hormon-Verlusten

Progesteron-Verlust in der Menopause

Die ersten Symptome treten deshalb bereits zwischen 35. und 42. Lebensjahr auf: die Symptome des Progesteron-Verlusts (PRAE-MENOPAUSE):

  • Irritable bowel syndrom IBS („empfindlicher Bauch“)
  • Verlangsamung des Stoffwechsels
  • Bindegewebe gibt nach („Schwabbel“, „Reiterhosen“)
  • Störungen des Wasserhaushaltes (Aldosteronmangel- siehe nächster Punkt: Wassereinlagerungen, Blutdruckschwankungen, etc…)
  • Störungen des Mineralhaushalts (Aldosteron ist eine „Tochter“ des Progesteron und ist ein Mineral-Corticoid)
  • Psyche: Unklarheit, Zweifel und Ängste, Konzentrationsstörungen etc.
  • Schlafstörungen
  • Verlust der inneren Ruhe und Belastbarkeit, Stressresistenz geht zurück, leichte Irritierbarkeit (Cortisol ist eine „Tochter“ des Progesterons und ein Glucocorticoid, es wirkt auf den Zuckerstoffwechsel und hält die Stressbelastbarkeit aufrecht, reduziert Entzündungen und Schmerzen)
  • Schmerzempfindlichkeit steigt an
  • Entzündungsneigung nimmt zu
  • Zellregeneration und Zellschutz vermindern sich
  • Abwehr gegen Bakterien, Viren und Zellmissbildungen (entartete Zellen) geht zurück

Östrogen-Verlust in der Menopause

Nach und nach versiegt auch die Östrogenbildung, was sich am deutlichsten im allmählichen Ausbleiben der Blutungen zeigt (MENO-PAUSE), in den Industrieländern meist mit 51 Jahren:

  • Unregelmäßige Blutungen
  • schließlich Ausbleiben der Blutung
  • Störung der Temperaturregulation (Schwitzen, Frieren)
  • Stimmungsschwankungen, depressive Phasen
  • Missgestimmtheit, Verlust der Lebensfreude
  • Rückgang der Sinnlichkeit: Essen (Geschmack), Sehen, Riechen (Düfte), aber auch Erotik und Libido leiden
  • Austrocknen der Schleimhäute: Genitale, aber auch Mund, Nase, Ohren, Darm, Gelenke, Herzbeutel, Lungenhäute etc…
  • Haut und Bindegewebe verliert Spannkraft („Knackigkeit“)
  • Die Brust verliert Ihre Fülle, sackt zusammen, wird umgebaut: Knötchen, Bindegewebsstränge, Dellen etc
  • Schlechterer Haarwuchs
  • Taille verliert sich (Frau wird zur „Matrone“)
  • Zellerneuerung (Regeneration) verlangsamt sich

Wie in diesem Artikel bereits angedeutet, ist es möglich, den Hormonmangel wieder auszugleichen. Hierbei ist es WICHTIG, nicht die herkömmliche Hormon-Ersatztherapie zu verfolgen (aufgrund der dort verabreichten VERÄNDERTEN Hormone).

Lesen Sie daher mehr zum Auffüllen des Hormon-Mangels durch bioidentische (human-identische, UNVERÄNDERTE) Hormone nach Rimkus (HIER klicken), um die vielen negativen Symptome einzudämmen.

Die komplette Artikel-Serie:

Wechseljahre Anzeichen und Symptome

Vorzeitige Wechseljahre erkennen – und was Sie tun können

Hormone in den Wechseljahren

Was bringt eine Hormonersatztherapie (HET/HRT) in den Wechseljahren – pro & contra?

Was sind bioidentische Hormone und ihre Vorteile? Rimkus

Bioidentische Hormone nach Rimkus – Erfahrungen, Nebenwirkungen, Anwendung, Kosten

Bioidentische Hormone – Präparate, Bezugsquellen, Ärzte

5 Kommentare

  1. Monika Pflüger

    Ich nehme seit knapp 10 Jahren Rimkus Kapseln und bin sehr froh, diese Möglichkeit der Behandlung für mich gefunden zu haben. Die Wechseljahre haben mich eher auf der psych. Seite erwischt, so daß ich mich kaum wiedererkannt habe. Alles in allem war es eine dicke Depression mit allem was dazugehört wie Schlafstörungen, Angstzustände, Appetitlosigkeit, Freudlosigeit usw. und ich habe mich sehr schlecht gefühlt. Nun geht es mir wieder gut.
    Nun meine Frage: Kann eine Frau mit 80, die auch schon seit Längerem an diesen Symptomen leidet, auch noch die wohltuende Wirkung des Progesterons ausprobieren?
    LG M.P.

    • Dr. Dr. med. Thomas Beck

      Hallo Frau Pflüger,

      „Ausprobieren“ geht eigentlich immer – sofern ein Arzt die Indikation überprüft.
      Das heisst, man muß schon nach schauen, wie die HormonSpiegel sind (aber bei jemanden um die achzig sind natürlich keinerlei Steroid-Hormone mehr zu erwarten).
      Und man (eine Ärztin oder ein Arzt) sollte überprüfen, ob die Beschwerden dazu passen (es könnte ja zB auch eine psychische Erkankung vorliegen).
      Wir Ärzte nennen das eine „Differential-Diagnose“ – wir schauen also nach, ob etwas anderes dahinter stecken könnte.
      Aber wenn das nicht der Fall ist, also wenn sich kein Verdacht auf eine andere Erkrankung nahe legt, dann finde ich das meist eine sehr gute Idee!

      Guten Erfolg!
      Thomas Beck

  2. Pingback:Hormone in den Wechseljahren - Hormon Netzwerk » Hormon Netzwerk

  3. Babo

    Ich bin 64 Jahre und seit mindestens 10 Jahre keine Blutung mehr. Habe in der Menopause Progesteron genommen, was auch gut geholfen hat. Seit ca 5 Jahren nehme ich keine hormone mehr. Habe aber seit 2 Jahren Herzvorhofflimmern, Bluthochdruck und immer wieder Extrasystolen. Trotz vieler Medikamente sehr schlecht in den Griff zu bekommen. Könnte da die Rimkus Therapie vllt helfen?

    Vielen Dank
    Babo

    • Dr. Dr. med. Thomas Beck

      @Babo:
      Die Hormontherapie nach Rimkus füllt einen Hormonmangel wieder auf. Deswegen müssen die Hormonspiegel bestimmt werden, um festzustellen, ob überhaupt ein Hormonmangel vorliegt. Wenn das der Fall ist – und wenn die Symptome zu einem Hormonmangel passen (deswegen brauchen wir dafür einen Arzt/Ärztin) dann sind Hormone nach Rimkus eine feine Sache. Was im EINZELNEN KONKRET bei diesem oder jenem Menschen durch das Auffüllen der Hormone wie schnell in Ordnung kommt, kann man nicht seriös vorher sagen. Herz und Blutdruck Probleme KÖNNEN sich verbessern, das sind aber nicht die typischen Beschwerden bei einem Mangel an Sexualhormonen.

      @Maria Schwarz:
      Genau so ist es, gerade bei den Sexualhormonen gibt es viel Unverständnis und Missverständnisse bei Ärzten. Deshalb ist es unbedingt zu empfehlen, sich SELBER gut zu informieren. Damit jede(r) besser merkt, ob der eingeschlagene Weg richtig ist oder ob möglicherweise unglückliche suboptimale therapeutische Wege gewählt wurden.
      Ganz konkret: doch… ein Hormonmangel zustand kann sehr wohl geändert/aufgefüllt werden. Das können wir nachweisen und das sollte auch nachgewiesen werden durch konsequente Kontrollen der tatsächlichen Blutspiegel. Ein weiterer Vorteil ist, daß damit klar wird, ob die Dosierung passt, die dann entsprechend angepasst werden soll.

      @Kerstin W.:Nein, es gibt keine Wechselwirkung, weil wir ja (nur) Ihre natürlichen Hormone wieder auffüllen…
      Das hat also nichts mit den Rimkus-Hormonen zu tun, sondern hat andere Ursachen…

      Beste Grüße!
      Dr. Thomas Beck

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