Estrifam, z. B. und Utrogest sind doch im Handel erhältliche Präparate, die naturidentische Hormone enthalten. Warum empfehlen Sie aber nur die nach Ihnen benannten Hormonkapseln aus Frankfurt?
Estrifam, z. B. und Utrogest sind doch im Handel erhältliche Präparate, die naturidentische Hormone enthalten. Warum empfehlen Sie aber nur die nach Ihnen benannten Hormonkapseln aus Frankfurt?
Ich bin 51 Jahre und wohne in Leipzig. Leider finde ich auf der Therapeutenliste keinen Arzt im ca. 250 km Umkreis (in Berlin meldet sich niemand am Telefon). Daher habe ich meine Frauenärztin gebeten meine inzwischen erheblichen Wechseljahresbeschwerden („Pille“ wird seit ca. 1,5 Jahren nicht mehr verschrieben) mit naturidentischen Hormonn nach Dr. Rimkus zu behandelen (ich bin Chemiker, Buch Rimkus-Methode hatte ich auch dabei). Die Ärztin hat mir zunächst nur die Präparate Estrifarm und Utrogest verschrieben. Auf die Möglichkeit der Bestellung der Rimkus-Kapseln ist sie leider nicht eingegangen. Einen Hormonspiegel zu messen, hält sie nicht für nötig, da der Abfall des Hormonspiegels natürlich ist…
Das ist ein Anfang, aber nicht befriedigend. In den Beipackzetten steht z.B. nicht, dass man Estrifarm mit Milch einnehmen soll. Eine Erdnussallergie habe ich zwar nicht, bin aber doch eher beunruhigt wegen ggf. Bildung einer Allergie. Haben Sie einen Vorschlag, wie ich mich verhalten soll?
Kann die Ärztin, wenn ich es schaffe sie zu überzeugen, die Rimkus-Kapseln direkt bei der Receptura-Apotheke in Frankfurt bestellen?
Bei Estrifam handelt es sich um Östradiolhemihydrat, welches in dieser Form (kristallisiertes Östradiol) in der Natur so nicht vorkommt. Mit diesem Präparat sind Sie mit der Tablettendosis von 1 und 2 mg festgelegt; man kann die Tabletten zwar halbieren aber weiter nicht exakt zerkleinern. Da Östradiol – Hemihydrat zum Lösen Wasser benötigt (um die kristalline Struktur aufzubrechen) und dann zusätzlich noch Fett, weil es ja ein fettlösliches Hormon ist, musste die Einnahme immer mit Milch (Wasser/Fett-Emulsion) gemacht werden. Sehr viele Patienten haben aber eine starke Milchabneigung oder gar Milchallergie. Es ist eben nicht ganz die Substanz, wie sie in der Natur vorkommt!
Beide Präparate, Estrifam und Utrogest, werden mit dem üblichen „Waschzettel“ ausgeliefert, der nahezu alle Indikationen zu Kontraindikationen macht! So wird dann z. B. die kardio – vasculäre Prophylaxe des Östradiols ins Gegenteil verkehrt und das beste natürliche Antidepressivum, Progesteron, hat bei Utrogest die Warnung: „Es kann zu Depressionen führen“… Es ist dann sehr schwer (und kostet Sie eine ungeheure Überredungszeit bei den Patienten)Patienten noch klar zu machen, dass natürliche Hormone angeblich keine Nebenwirkungen haben (so richtig dosiert wird!) Und außerdem lagen auch diese beiden Präparate unter „Sippenhaft“ genommen, auf dem Schreibtisch zusammen mit den Hormon -Synthetika bei TV-Sendungen, wo „Östrogene“ pauschal von unseren „Wissenschaftlern“ als Kanzerogene dargestellt wurden. Da haben Sie dann immer nach jeder Sendung recht viel Aufklärungsarbeit bei den Patienten zu leisten…Und manche Patienten verspüren auch recht schnell alle aufgeführten Nebenwirkungen in der Reihenfolge des Beipackzettels…
Utrogest hat recht oft zu keinen idealen Wirkspiegeln geführt, weil doch erstaunlich viele Menschen wohl eine intestinale Erdnussallergie haben und dann nicht das in Erdnussöl als Träger gelöste natürliche Progesteron resorbieren können. Die Symptomatik, die Sie behandeln wollen, verschlechtert sich dann natürlich, weil unbehandelt geblieben. Es könnte theoretisch sogar zu einer schweren Erdnussallergie bei Langzeiteinnahme kommen, die ja z. T. auch sehr dramatisch sein kann. Außerdem sind Sie mit der Dosis von 100 mg pro Kugel festgelegt und können keine Abstufungen (insbesondere beim Einschleichen in die Behandlung oder bei Männern) vornehmen. Die Kugeln lassen sich nicht teilen!
Um es den Patienten dann eventuell etwas billiger zu gestalten, werden Sie in ein Dosierungs- Korsett gezwängt und riskieren eine Verschlechterung Ihrer Behandlungsergebnisse und müssen auch noch gegen den „Waschzettel“ ankämpfen. Sie hätten bei einer Komplikation unter einer Anwendung auch, gutachterlich gesehen, wichtige Kontraindikationen nicht beachtet, die ja auf dem Begleitzettel ausdrücklich vermerkt wurden! Ich meine, dass wir bei aller Nächstenliebe auch die eigene Sicherheit nicht vergessen dürfen! Wenn Firmen meinen, dass eine solche Warnung vor Nebenwirkungen zu ihrem Präparat gehört, dann sollten wir das auch beachten!
Die RIMKUS-Kapseln aus Frankfurt werden ohne einen beigepackten „Waschzettel“ ausgeliefert. Das sollte Sie und Ihre Patienten beruhigen!