Menü Schließen

Wassereinlagerungen bei 80 mg Progesteron

Anzeigen 20 Antworten schreiben
  • Author
    Artikel
    • #1938 Antworten
      julia51294
      Teilnehmer

      Guten Abend,

      Ich bin 23 Jahre alt und bei mir wurde von meiner Frauenärztin sehr niedrige Progesteron-Werte (0,05 ng/ml) bei normalen Estradiol-E2-Werten (60,0 pg/ml) bei der Blutabnahme einige Tage nach dem Eisprung festgestellt. Aufgrund meiner Symptome (schwere Gewichtsabnahme, Fetteinlagerung vor allem am Bauch, Depressionen, geringes Selbstwertgefühl, Haarausfall, Wassereinlagerungen, PMS und schwere fibröse Mastopathie in der rechten Brust die vor kurzem operiert wurde) habe ich mich für die Rimkus-Therapie entschieden.

      Daraufhin habe ich die Rimkus-Kapseln mit 80 mg Progesteron (+Vitamin D, Zink, Kupfergluconat) verschrieben bekommen. Einen Tag nach dem Eisprung habe ich mit der Einnahme der Kapseln begonnen (alle 12 Stunden, 2 mal am Tag) und sofort gemerkt, dass ich mich leichter fühle, das Wasser ist aus meinem Körper verschwunden (schlankere Beine, Arme und Bauch). Auch meine Stimmung wurde nach einigen Tagen besser, ich habe mich irgendwie gefühlt wie früher (in den Zeiten vor meiner hormonellen Dysbalance) und der Knoten in meiner rechten Brust (Mastopathie) war kaum noch zu tasten, die Brust war plötzlich viel weicher. Auch meine Haut wurde direkt besser. Ich habe mich nach dem Essen nicht mehr so aufgedunsen gefühlt. Allerdings konnte ich seit der Einnahme nicht mehr einschlafen und war nach ein paar Stunden auch schon wieder wach. Da ich die Kapseln immer sehr spät eingenommen habe (11:15, 23:15) habe ich an einem Tag die Kapseln 3 Stunden eher eingenommen (20:15, 08:15), also schon nach 9 Stunden, damit ich sie früher am Abend nehmen kann. Allerdings habe ich seitdem wieder starke Wassereinlagerungen, meine Brüste fühlen sich wieder größer und praller an und auch nach dem Essen fühle ich mich, wie vorher auch, schwer und aufgedunsen. Kann es sein, dass die Dosis mit 80 mg zu hoch für mich ist und das überschüssige Progesteron nun in Östrogen umgewandelt wird? Ich war von der anfänglichen Wirkung der Kapseln wirklich begeistert, frage mich nur, was plötzlich wieder falsch läuft?

      Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

      LG

    • #1944 Antworten
      julia51294
      Teilnehmer

      Leider haben die Wassereinlagerungen sich nur noch verstärkt, besonders mein Gesicht ist ganz schlimm aufgedunsen und geschwollen. Meine Brüste spannen extrem.

      Ist eine Erstverschlimmerung am Anfang der Therapie möglich? Ich bin nun wirklich am überlegen, ob ich die Kapseln nicht mehr nehme! Ich hatte mir von Progesteron das Gegenteil (keine Wassereinlagerungen) erhofft.

      LG

    • #1945 Antworten
      Rutschgerl
      Gast

      Hallo julia51294,

      ich kenne mich nicht bei jungen Frauen aus, mir ist nur aufgefallen, du schreibst 60pg/ml Östradiol ist im normalen Bereich. Bei Rimkus ist der Norm-Zielwert mit 120-180 angegeben. 80 wäre bei entsprechenden ‚klinischen Bildern‘ noch im akzeptablen Bereich.

      Blutabnahme, schreibst du, „einige Tage nach dem Eisprung“. War das zwischen dem 19. und 23. Zyklustag? Soweit ich weiß, ist bei Frauen, die noch Regelblutungen haben, der Tag der Abnahme besonders wichtig.
      Die Kapsel-Einnahme 2 Stunden vor der Blutabnahme wurde auch eingehalten?

      Die Kapseln nimmt man dann ab Eisprung für 14 Tage und pausiert dann?

      Was sagt denn dein Rimkus-Arzt dazu? Er müsste weiterhelfen können.

      Ich hoffe, dass du dich sehr bald wieder wohlfühlst!

      Ciao,
      Rutschgerl

    • #1950 Antworten
      julia51294
      Teilnehmer

      Hallo Rutschgerl,

      laut meiner Frauenärztin sei der Estradiol-Wert bei mir in Ordnung, sie hat mir lediglich Progesteron (80 mg) in den Kapseln verschrieben. Meine Symptome sprechen ihrer Meinung nach für einen Progesteronmangel. Der Zeitpunkt der Blutabnahme war laut meiner Ärztin auch perfekt für die Bestimmung der Werte.

      Nun habe ich vor einigen Tagen etwa eine Woche zu früh meine Periode bekommen. Sonst habe ich eigentlich einen sehr regelmäßigen 27-Tage-Zyklus. Und die Blutungen sind auch sehr viel stärker als sonst. Ich bin sehr müde und schlapp, mir ist häufig schwindelig und ich lagere immernoch sehr stark Wasser ein.

      Kann es sein, dass das Progesteron für noch mehr Choas in meinem Hormonhaushalt gesorgt hat? Vor allem, da mein Zyklus so extrem verkürzt wurde? Ich habe das Gefühl, dass die Symptome der Östrogendominanz sich nur noch verstärkt haben.

      LG, Julia

    • #1955 Antworten
      Rutschgerl
      Gast

      bbPress ANTISPAM: DNSBL ([https://www.spamhaus.org/query/ip/109.41.195.61]): Hallo Julia,

      ich kann nur von den Werten ausgehen, die ich von der Rimkus-Therapie kenne. Da ich selber mit meiner Frauenärztin keine so guten Erfahrungen gemacht habe, wie u.A. Werte, die laut ihren Angaben schon sehr hoch sind, bei der Rimkus-Therapie aber anders angegeben wurden, bin ich skeptisch geworden.

      Wie gesagt, habe leider in Bezug auf junge Frauen diesbezüglich nicht wirklich Ahnung. Kann dir nur sagen, Blutungen habe ich in der 2. Zyklushälfte auch (wobei ich menopausale Werte zu Beginn hatte und einige Monate keine Blutung mehr). Aber das hatte ich aus FAQs, Posts und Buch gelesen. Die Schleimhäute bleiben durch die Rimkus-Kapseln ‚wohlgenährt‘ und ein Zeichen, dass die Rezeptoren auf die Hormone noch bestimmungsgemäß reagieren. Aber mit 50 muss man das nicht wirklich haben.
      Ich hatte damals den Tipp bekommen, dass man zusätzlich Progesteron gibt. Aber meine Ärztin wollte davon nichts hören. Da ich inzwischen zu Dr. Dr. Beck gewechselt habe und die Blutungen aufgetreten sind, wird mir zusätzlich Progesteron verschrieben.

      Östrogendominanz gibt es im eigentlichen Sinne nicht, aufgrund der Messeinheiten. Steht auch genau erklärt wo. Wenn du’s brauchst, suche ich es dir gerne.

      Schönen Tag!
      Rutschgerl

    • #1956 Antworten
      Rutschgerl
      Gast

      bbPress ANTISPAM: DNSBL ([https://www.spamhaus.org/query/ip/109.41.195.61]): P.S.: Wenn deine Ärztin überzeugt ist, dass es am Progesteronmangel liegt, vielleicht muss erhöht werden? Bei den nächsten Blutwerten klärt es sich vielleicht schnell.

    • #1958 Antworten

      Hallo Julia, hallo Rutschgerl

      vielen Dank Rutschgerl, daß Sie sich so schön von Ihrer Behandlung nach Rimkus und von Ihren Erfahrungen berichten, ich glaube, daß das vielen weiter hilft!
      Nun zu den Fragen:
      wir gehen immer nach dem gleichen Schema vor:
      – erstens Anamnese (also Erhebung der Krankengeschichte), das ist sehr wichtig, weil vieles erst aus dem Zusammenhang heraus klar wird und eingeordnet werden kann
      – Untersuchung, für die Hormone ist das immer eine Blutabnahme, um den aktuellen Hormonspiegel zu bestimmen
      – Therapie/Verordnung, hier HormonRezept. Das ist nun eine Besonderheit der RimkusTherapie, weil die Dosierung der Hormone INDIVIDUELL und laufend immer wieder an die tatsächlichen BLUT- SPIEGEL angepasst wird. Damit wird sicher gestellt, daß jede(r) Patient(in) genau die individuell nötige Dosis bekommt.
      Es gibt also eigentlich KEINE NORMAL-DOSIS für jede(n), sondern jeder Patient bekommt Seine/Ihre Dosis, die nötig ist, um für diesen Stoffwechsel die Hormone in den Zielkorridor anzuheben.
      Insofern kann man natürlich nicht sagen, 80 mg Progesteron ist „zu hoch“ oder „zu niedrig“ sondern das hängt immer davon ab, wie hoch der Hormon – Blut – SPIEGEL ist, der damit jeweils erreicht wird.
      Die andere Ebene ist, wie es einem mit den Hormonen geht, also die subjektive Reaktion auf die Hormone. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch sehr verschieden.
      Aus dem objektiven Befunden (Laborwerten) und den subjektiven Angaben (wie es geht) wird dann geschlossen, wie die Hormone weiter dosiert werden sollen. Welche Konsequenzen jeweils bei welchen Symptomen zu ziehen sind, erfahren die Kollegen bei unseren IntensivSeminaren.
      So sind zB Vergrößerung der Brust und Wassereinlagerungen meist Zeichen von zuviel Östrogen (oder zuwenig Progesteron) und typische Wecheljahresbeschwerden wie zB Hitzewallungen und trockene Schleimhäute sind Zeichen eines Östrogenmangels.
      Müdigkeit und Schlappheit können viele unterschiedliche Gründe haben, Hormonmangel kann das auch auslösen/verstärken.
      Eine ÖstrogenDOMINANZ gibt es nicht, aber häufig einen ProgesteronMANGEL und der kann zB die Blutungsneigung verstärken oder den Zyklus verkürzen.
      Schwindel ist KEIN typisches Symptom im Zusammenhang mit Sexualhormonen. Aber: Progesteron verstärkt die Wirkung der SchilddrüsenHormone und kann insofern Symptome machen als ob zuviel Schilddrüsenhormone vorhanden wären- also wie bei einer Überdosierung und dazu kann zB auch Schwindel gehören….

      Beste Grüße und alles Gute!

      Dr Dr Thomas Beck

    • #1959 Antworten
      julia51294
      Teilnehmer

      Sehr geehrter Herr Dr. Dr. Beck,

      vielen Dank für Ihre Antwort.

      In den ersten Einnahmetagen ging es mir ja besser, doch plötzlich hat es sich schlagartig ins Gegenteil gekehrt und nun habe ich, wie von Ihnen beschrieben, starke Symptome einer Östrogendominanz. Das würde doch darauf schließen lassen, dass das Progesteron zu hoch dosiert ist und Östrogen umgewandelt wird? Ich habe im Internet auch von einer Erstverschlechterung gelesen bei der Gabe von Progesteron, d.h. dass die Symptome der Östrogendominanz sich anfangs vorübergehend verstärken können, ist das richtig?

      Ich habe erst im Juli meine nächste Blutabnahme. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die Kapseln dann wieder ab dem Eisprung nehmen soll oder nicht. Ich habe Angst, dass sich meine Östrogendominanz nur noch verstärkt. Oder dauert es, bis der Körper sich umstellt und an die Hormone gewöhnt? Muss ich dem ganzen etwas mehr Zeit geben?

      LG und vielen Dank,

      Julia

    • #1960 Antworten

      gern.
      nein, es gibt WIRKLICH KEINE ÖSTROGEN-DOMINANZ- sondern es sind ggf. Zeichen eines Progesteron-MANGELs… Und darin liegt dann auch schon nahe, was zu tun ist: nämlich das Progesteron ERHÖHEN…

      Eine „Erstverschlechterung“ kennen wir aus der Homöopathie, aber eigentlich nicht bei den Hormonen. Allerdings kann es durchaus eine Weile dauern, bis sich der Körper daran „gewöhnt“ hat, dass jetzt wieder Hormone vorhanden sind und dass die Zwangs-Mangel-Wirtschaft beendet werden kann. (Hier geh es dann vor allem um die Aktivierung von noch vorhandenen Enzymkaskaden und um die Bildung von SHBG in der Leber). Und diese Umstellung kann wiederum eine vorübergehende Verschlechterung der Symptome bedeuten – was dann also so ähnlich ist wie Erstverschlimmerung in der Homöopathie…
      Also im Fazit sind wir uns wieder einig: GEDULD ist hier eine gute Strategie!

      Beste Grüße!

      Dr Beck

    • #1962 Antworten
      Rutschgerl
      Gast

      @Dr Dr Beck: Es wäre sehr schön, wenn meine Erfahrungen dem ein oder anderen weiterhelfen würden!

    • #2536 Antworten
      Elisabetta
      Gast

      Hallo!
      Ich bin gerade über diesen Beitrag gestolpert. Vor ca 3 Jahren wurde bei mir nach einer Blutuntersuchung (zum richtigen Zeitpunkt im Zyklus) ein starker Progesteronmangel festgestellt. Daraufhin habe ich Utrogest Kapseln verschrieben bekommen. Diese nahm ich vaginal eingenommen. Innerhalb von 14 Tagen hatte ich 7 kg an Gewicht zugenommen – Wassereinlagerungen sichtbar auch im Gesicht, an den Händen… mein ganzer Körper fühlte sich aufgedunsen an. Hinzu kamen Schwindelgefühle u Übelkeit. Nach Rücksaprache mit meiner Frauenärztin habe ich die Therapie daraufhin abgebrochen u die Nebenwirkungen gingen zurück. Dann verwendete ich die Creme nach Dr. Lee, konnte aber gar keine Wirkung feststellen. Nun leide ich 3 Jahre später unter nächtlichen Hitzewallungen u starken Schlafstörungen. Auf Grund meiner Vorerfahrung bin ich jetzt doch sehr verunsichert, was eine weitere Therapie mit naturidentischen Hormonen anbelangt. Hat noch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    • #2537 Antworten
      Rutschgerl
      Teilnehmer

      Hallo Elisabetta,

      Utrogest und Dr.-Lee-Creme sind andere Behandlungsweisen, die du mit Rimkus nicht vergleichen kannst. Wenn du dich zu der Rimkus-Methode beliest, wirst du sehen, es hat mit den Therapien, die du bisher ausprobiert hast, nichts zu tun.

      Alles Gute,
      Rutschgerl

    • #2538 Antworten
      Angelika
      Teilnehmer

      Hallo Elisabetta,
      leider kann auch ich dir bei deinem Problem nicht wirklich helfen. Du berichtest von der Creme nach Dr. Lee und von Utrogest Kapseln. Hier im Forum geht es um die Rimkus Methode (mit bio-dentischen Kapseln) und wie schon von Rutschgerl gesagt, kann man das nicht miteinander vergleichen.
      Ich kann dir also nur davon (Rimkus) berichten…
      Ich nehme die Rimkuskapseln seit Juli 2018. Ich hatte davor auch massive Schlafstörungen und Hitzewallungen tagsüber und nachts und… weitere typische Wechseljahrbeschwerden. Mir geht es inzwischen sehr gut, ich kann wieder wunderbar schlafen. Ich hatte anfangs Brustspannen, das ist aber bald vorüber gegangen. Wassereinlagerungen kenne ich nicht.
      Belese dich doch ein bisschen über Rimkus, es lohnt sich!

      Viele Grüße und alles Gute für dich,

      Angelika

    • #2712 Antworten
      Judy
      Gast

      Hallo @ Dr. Beck, sie schreiben „trockene Schleimhäute sind Zeichen eines Östrogenmangels“
      Ich bin seit 2009 in den Wechseljahren und bereits 2 Jahre davor fing die trockene Schleimhautproblematik an, jetzt im und am gesamten Körper. Dazu kamen starke Muskelschmerzen, die Muskulatur erholt sich überhaupt nicht, Dauermuskelkaterzustand, Magen-Darmbeschwerden, Extreme Erschöpfung und Herzrasen bei kleinster Anstrengung. Vom Gyn habe ich Oekolp Creme bekommen habe aber davon ein sehr starkes Brennen und keine Besserung erfahren. Lenzetto Spray hatte ich Angst zu nehmen. Mein Oestradiolwert [pg/ml] ist <5,0[T] und mein Progesteronwert [ng/ml] 0,10 [T]. Ich dachte es liegt am Progesteronmangel? Ich wollte jetzt einen Arzt suchen der mit der Rimkusmethode vertraut ist und wollte Sie vorher fragen als die Koryphäe auf diesem Gebiet, ob ich durch den Östrogenmangel diese Trockenheit überall habe. Dazu kommt ein sehr hoher SHBG Wert in [nmol/l] gemessen 196,7 [T] und AK (TPO) 79,5 Normwert <34,0 kU/l andere Schilddrüsenwerte sind normal und die Schilddrüse im Ultraschall unauffällig. Dazu muss ich vermerken das ich mit 19 Jahren Diane 35 verschrieben bekam wegen Akne und dadurch 25 kg zugenommen habe, Ödeme Fuss re. und eine Thrombose sich bildete. Seitdem habe ich große Panik überhaupt irgendwelche Hormone einzunehmen weil im Netz jeder eine andere Meinung hat. Der Endokrinologe hat sich geweigert mir Hormone zu verschreiben wegen Thromboseneigung. Ich bin stark verunsichert aber diese Trockenheit gesamter Schleimhäute nimmt mit mein ganzes positives Lebensgefühl weg, und zwingt mich fehlendes Hormon zuzuführen. Ich bedanke mich sehr für Ihre Antwort. In Ihre Praxis nach Karlsruhe könnte ich auch kommen. Vlg Judy aus Stgt

    • #2713 Antworten

      Hi Judy

      nun ist das hier die Seite des HormonNetzwerks und da ist es aus vielen Gründen nicht möglich, eine persönliche Beratung zu geben.
      Aber ich darf grundsätzliche Informationen für die interssierte Öffentlichkeit geben – und das tue ich im Folgenden.
      Wenn Sie aber eine persönliche Beratung wünschen und mit Ihrem aktuellen RimkusTherapeuten nicht zufrieden sind, dann können Sie in meiner Praxis in Karlsruhe oder in München einen Termin vereinbaren.
      ALSO:
      Ja das haben Sie vollkommen richtig in Erinnerung: Östrogen und Progesteron wirken unterschiedlich. Am Besten kann man das am weiblichen Zyklus verstehen:
      Östrogen ist das Hormon, das kurz vor dem Eisprung ansteigt und die Frau vorbereiten soll auf Sex und Fortpflanzung – und das sowohl körperlich als auch seelisch. Verkürzt kann man sagen: Östrogen macht „schön“ und „gut drauf“… Damit ist allerdings nicht unbedingt unser aktuelles Schönheitsideal gemeint, was eher die untergewichtige Frau bevorzugt, sondern eine Frau, die „optimal geeignet ist für die Fortpflanzung“ – also eher in Richtung Marylin Monroe. Das bedeutet tendenziell eher ein größerer Busen, dickerer Po etc. … Das geht also so ein bisschen in Richtung „Üppigkeit“, „Saftigkeit“ – auch für alle Schleimhäute… Der Körper muß das innerhalb weniger Tage bewerkstelligen und deshalb wird durch Östrogen vermehrt Wasser eingelagert, um diese „weibliche Polsterung“, „weibliche Geschmeidigkeit“ (körperlich: feuchte Schleimhäute; seelisch „positive innere Gestimmtheit“ =gute Laune) zu erreichen.
      Progesteron hat im Zyklus die Aufgabe Aufbau und Erhalt der Schwangerschaft („pro“=für; „gestare“=Tragen= Trächtigkeit=Schwangerschaft). Es ist also das Hormon pro Schwangerschaft. Und hier zählt vor allem die Bereitstellung von Energie, Schaffenskraft, Belastbarkeit und Kampfeswillen. Insofern reguliert Progesteron den Organismus (und Wasserhaushalt) in Richtung Stabilität, Sportlichkeit und Kampfeswillen – eine dicke Amazone kann man sich fast nicht vorstellen…
      Ich hoffe, daß jetzt die Wirkung von Östogen und Progesteron in Bezug auf Wassereinlagerungen (Ödeme) klar geworden ist.

      Die Schilddrüse unterstützt die werdende Mutter durch Energiebereitstellung, (insofern verstärkt Progesteron die Wirkung der Schilddrüsenhormone).

      KONKRET: für die optimale Gesundheit ist ein optimaler Spiegel aller Hormone optimal.
      ABER was ist „optimal“ – und da gelten unsere Norm-Ziel-Werte.

      Unser Zielparameter ist deshalb der tatsächlich jeweils erreichte Hormonspiegel – und nicht in erster Linie, wie hoch die eingenommene Dosis ist (weil wir ja den Spiegel messen können). Ganz allgemein ist eine Dosis von 80 mg Progesteron eher wenig, viele Frauen fühlen sich wohl mit einer Dosis um die 100mg; aber es ist immer der persönliche Spiegel, auf den es ankommt. Und da würden wir für Progesteron 10-30ng/ml anstreben und solange die ProgesteronDosis erhöhen, bis dieser Spiegel erreicht ist. Grundsätzlich gehen wir bei Östrogen ganz genauso vor: der Zielbereich ist 80 bis 180 pg/ml und die Dosis wird allmählich solange erhöht, bis dieser Bereich erreicht ist.
      Es wäre also NICHT nach den Regeln der Rimkustherapie, wenn immer die gleiche Dosis gegeben wird!

      Noch ein letztes Wort zur Vorgeschichte und zu den Risiken und Gefahren. Natürlich erhöht sich das Thromboserisiko, wenn eine Frau jahrelang synthetische Hormone (Pille) einnimmt, das ist mittlerweile allgemein anerkannt. Dabei handelt es sich um Risiken der SYNTHETISCH MODIFIZIERTEN Hormone – also die HormonVERÄNDERUNG macht das höhere Risiko! Daß es nicht die guten Hormonspiegel sind, können wir allein schon daran sehen, daß im Rahmen der Schwangerschaft die Hormone auf das Dreissigfache ansteigen – und damit ist eben KEIN Risiko-ANSTIEG verbunden, sondern eine Risiko-VERMINDERUNG!
      Man muß also keine Sorge haben, daß das Wiederauffüllen zu niedriger Hormonspiegel mit NATÜRLICHEN UNVERÄNDERTEN Hormonen (Methode Rimkus) zu einer Zunahme der Risiken führt, (auch nicht von Thrombose !).
      Sondern: wenn ein Hormonmangel durch die Methode RIMKUS wieder aufgefüllt wird, dann sinken die gesundheitlichen Risiken auf breiter Front (Vorbeugung!): Schleimhäute werden besser, Ödeme gehen zurück (sofern die Hormone die Ursache sind) und das Lebensgefühl wird wieder positiver!

      Beste Grüße!

      Dr Beck

    • #2757 Antworten
      Judy
      Gast

      Hallo @ Dr. Dr. Beck, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich werde mich bei ihnen wegen einem Termin in KA melden. Ganz liebe Grüße! Judy

    • #4313 Antworten
      Anita Wellig
      Gast

      Habe auch mit den Rimikus hormonen angefangen. Auf grund der wechseljahre waren alle runter. Progesteron 0.10 und estradiol 276. Estradiol chemsch zugenommen wegen oestroporose.

      Hatte zwischendurch eine gute phase mit keinen schllafstörungen und depressiven verstimmungen waren weg.
      Dosis wurde erhöht im dezember. Am 14.11. War der stand auf 25.65 progesteron und östrdiol auf 43.4.

      Fühle mich nicht wohl. Habe auch an gewicht zugenommen und aufgedunstet.

      Bin nun wieder runtergefahren. Nehme noch 3 kapslen mit je 0.25 mg estradiol und 30 mg progesteron.
      Kann es sein dass meine dossis zu hoch war.

      Habe eine hormon status vo mir gefunden 1988.da war das oestradiol auf 39 follikulärsphase und progesteron auf 7.1

      Am 9.12.91 habe ich eine tochter geboren.

      Soll ich alles wieder absetzen????das aufgedunstetemacht mich fertig. Trinke sehr viel brennesseltee.

      Wäre wirklich sehr dankbar für ihre hilfe.????

    • #4314 Antworten
      Rutschgerl
      Teilnehmer

      Xy

    • #4323 Antworten
      Andry
      Gast

      Hallo Dr. Beck,

      ich nehme Bezug auf Ihre Aussage es gäbe wirklich keine Östrogendominanz. Das verwirrt mich. Vielleicht könnten Sie mehr dazu sagen. In der Alternativmedizin spricht man in 4 Fällen von Östrogendominanz:
      . Progesteron zu niedrig/Östrogen normal zB Prämenopause
      . Progesteron normal/Östrogen zu hoch zB Pille
      . Progesteron zu niedrig/Östrogen zu hoch zB oft bei Nebennierenschwäche
      . Östrogen zu niedrig/Progesteron zu niedrig, trotzdem entspricht das Verhältnis einer Dominanz zB Meno- und Postmenopause

      Ich freue mich auf Ihre Antwort und den Austausch mit Ihnen

      Beste Grüße
      Andry

    • #4325 Antworten
      Rutschgerl
      Teilnehmer

      Xy

    • #4326 Antworten

      Hallo Andry

      Das ist eine sehr wichtige Frage(/Unterscheidung, deshalb beantworte ich hier Ihre Frage.

      „Dominanz“ bedeutet, dass etwas dominiert, also stärker/höher/mehr/überwiegend ist als etwas anderes.
      Für unsere Fragestellung bedeutet Östrogen-Dominanz also, dass der Spiegel von Östrogen den Spiegel von Progesteron dominiert, also angeblich höher ist als der von Progesteron.

      Nominal scheint das auch auf den ersten Blick zuzutreffen: Östrogen schwankt normalerweise zwischen (50) 80 und 180, Progesteron hingegen zwischen (5) 10 und 30.

      ABER das gilt nur nominal, in Wirklichkeit handelt es sich um verschiedene Einheiten!
      Progesteron wird in ng/ml gemessen und Östradiol in pg/ml.
      Der ÖstrogenSpiegel ist nie überwiegend, das Progesteron ist immer höher.
      Wenn wir beide Hormone in der gleichen Einheit (pg/ml) messen, dann ist Progesteron zwischen 10.000 und 30.000 pg/ml und Östradiol zwischen 80 und 180 pg/ml – und wo soll da nun eine Östrogen-Dominanz sein? Es gibt es keine Östrogendominanz!

      Zudem unterstellt der Begriff ÖstrogenDominanz, dass das Östrogen etwas Negatives sei, daß Östradiol also ein „gefährliches“ bekämpfenswertes Hormon sei. Was natürlich nicht stimmt.
      Östrogen ist ein ganz hervorragendes, die Gesundheit erhaltendes und existentiell eminent wichtiges Hormon. Ohne Östrogene wäre die Menschheit längst ausgestorben.

      Wenn Störungen der Hormone auftreten, handelt es sich regelmäßig ggf um einen Progesteron-Mangel.
      Und der ist eigentlich sehr einfach zu behandeln durch ein „Wieder-Auffüllen“ des Progesteron.
      Und eben nicht durch ein Bekämpfen des Östrogens mit einer Anti-Östrogen Therapie, was ja leider häufig empfohlen wird.

      Beste Grüße!

      Thomas Beck

Anzeigen 20 Antworten schreiben
Antworte auf: Wassereinlagerungen bei 80 mg Progesteron
Deine Information: