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Fragen über Fragen

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    • #4330 Reply
      Sabine F.
      Gast

      Guten Morgen,
      Was mich auf Recherche im Internet gehen lies, ist meine hoch aufgebaute Schleimhaut (1,36 cm !!) in der Gebärmutter.

      Dabei stieß ich u.a. auf Hinweise, dass bereits eine Schleimhaut bei Frauen nach der Menopause von 11 cm auf eine bösartige Veränderung hinweisen kann. Dies sei eindeutig nur durch eine Ausschabung zu erkennen, selbst wenn die Gyn. per Ultraschall erstmal Entwarnung gibt.

      Nachdem ich im Nov. 18 bei der letzten Vorsogeuntersuchung ncihts in der Gebärmutter hatte und dann jetzt Anfang Februar 20 (also bereits nach 8 Wochen Rimkus-Einnahme) diese hohe Schleimhaut, bin ich überaus beunruhigt.
      Kann es sein, dass sich Schleimhaut in dieser Zeit so hoch aufbaut und was tun, wenn sie nicht abblutet ? Die bildet sich ja nicht einfach so wieder zurück !

      Auch die orale Einnahme von Östrogen sehe ich mittlerweile kritisch. Dr. Bohnet auf seiner Seite „hormontherapie-wechseljahre“ spricht mehrmals von den Studienergebissen, die oft unter Naturheilkundlern angeführt werden, eine konventionelle Therapie habe erhebliche Nebenwirkungen. Diese Studie stammt bereit aus dem Jahr 2002, ist also 18 ! Jahre alt. Neueste Studien haben wohl ergeben, dass Östorgen dann erhebliche Nebenwirkungen entfaltet, wenn dieses oral verabreicht wird. Warum ist das so ? Weil im Gegensatz zu Frauen in der fruchtbaren Phase, wo ja die Eierstöcke Hormone produzieren, die Östrogene bei oraler Einnahme erstmal von der Leber verstoffwechselt werden müssen und eben dabei erst die Metaboliden entstehen. Und das immer – egal aus welcher Quelle das Östrogen stammt. Daher ist man in der modernen Hormontherapie dazu übergeganen, dass man Östrogen nur noch oral verabreicht und hat dadurch deutlich weniger Nebenwirkungen.

      Jetzt könnte man anführen – okay das sagt ein Schulmediziner. Aber nein, das schreibt sogar ein „Rimkus-Kollege“ auf seiner Seite, siehe:
      https://www.gesundheitspraxis-hasloh.de/leistungsspektrum/spezial-leistungen/therapien/natuerliche-hormonergaenzung-nach-dr-rimkus.html

      und auch eine Kollegin, die ebenfalls mit bioindentischen Hormonen arbeitet schreibt auf ihrer Seite: Warum dürfen v.a. Östrogene nicht oral, sondern nur transdermal verwendet werden?

      Alle oralen „natürlichen“ Estrogene werden neben Estradiol, dem eigentlich sinnvollen Estrogen, in Speicherestrogeneabgebaut. Dies erfolgt in 3 bis 10-facher Menge als dies natürlicherweisevorgesehen ist. Bei einer Überestrogenisierung durch „Speicherestrogene“ = Estronist das Risiko für medikamentenbedingte Nebenwirkungen wie Thrombosen, Schlaganfälle und Mamma-Carcinome deutlich erhöht, wie auch aus den jahrelangennegativen Pressemitteilungen bekannt ist.

      Siehe: https://www.faust-albrecht.de/antworten-auf-aktuelle-fragen-zur-bioidentischen-hormontherapie/

      Diese Zusammenfassung finde ich auch nochmal sehr aufschlussreich. Auch wenn Sie, Herr Dr. Beck, in Ihrem Video sagen, dass die Aufnahme über die Haut nicht gut funktionieren kann wegen der Hautbarriere, haben doch sicher andere Ärzte, die „bioidentisch“ arbeiten, auch entsprechend Erfahrungen.

      Ist Rimkus da vielleicht nicht mehr soooo ganz auf dem neuesten Stand ? Entschuldigen Sie diese etwas provokante Frage, die soll aber nicht provokant sein, sondern ist ganz ehrlich gefragt.

      Woher kommen diese unterschiedlichen Aussagen ? Das mit der Verstoffwechselung in der Leber, was bei jungen Frauen ja nicht passiert wegen der Eigenproduktion, leuchtet mir sehr ein.

      Anders als Dr. Faust-Albrecht sagt Dr. Bohnet wiederrum, dass im Gegensatz zu Progesteron das Östrogen gut über die Haut aufgenommen wird.
      Auch da wieder unterschiedliche Aussagen. Da soll der Laie noch durchblicken ?!!

      Ich bin nun heute den ersten Tag in meiner 7 tägigen Pause und überlege ernsthaft, ob ich nochmal mit den Kapseln anfangen soll ?? Selbst wenn ich gerade die neue Packung bekommen habe aber das ist mir doch zu unsicher.
      Kann es sein, dass mittlerweile auch andere (Frauen)-Ärzte mit bioidentischen Hormonen arbeiten, die zwar nicht von Rimkus sind, aber trotzdem bioidentisch ?

      Ich bin nach meiner Recherche sehr verunsichert und möchte auch nicht mit einer dermaßen hohen Schleimhaut verbleiben. Dr. Bohnet empfiehlt dazu ein Medikament (wohl auch ein Hormon ?!), das die Schleimhaut abzustoßen hilft.

      Was soll ich tun ?
      Danke für Ihr Ohr und liebe Grüße, Sabine

    • #4331 Reply

      Liebe Frau Sabine F.

      Leider ist es unmöglich, alle Einwände von mehr oder wenig erfahrenen „Hormonexperten“ zu diskutieren und auszuräumen.

      Auf intellektueller Ebene ist die Sachlage aber völlig klar: regelmässig werden synthetisch modifizierte und unveränderte humanidentische Hormone zusammen in einen Topf geworfen/nicht unterschieden und dann kommt es zu solchen (falschen!) Aussagen über „DIE HORMONE“ bzw. über „DIE ÖSTROGENE“. In den entsprechenden Studien wurden fast immer nur Synthetika untersucht und es wurden in der Regel keinerlei Untersuchungen gemacht/Aussagen getroffen zu unveränderten original-Hormonen (weil eben gar nicht unterschieden wurde).

      Für unveränderte Hormone, insbesondere für die genannten Nebenwirkungen und Risiken von Östrogenen gelten die Aussagen über die Gefahren und Risiken „der Östrogene“ dann regelmässig nicht, sofern diese Unterscheidung nicht getroffen wurde.

      Wenn aber diese Unterscheidung gemacht wurde, dann zeigen sich typischerweise ganz erhebliche Unterschiede, insbesondere auch, was die Risiken und Nebenwirkungen angeht: die Synthetika verursachen diese, die humanidentischen Hormone nicht. So steigt zB in der E3N Studie die Brustkrebsrate unter synthetischen Hormonen deutlich an, unter human-identischen nicht, sie sinkt sogar!
      Das ist die logische, theoretische Grundlage, die aber von den wenigsten „Hormonexperten“ beachtet wird.

      Wenn Sie nun in einer konkreten Situation nicht klar sehen, was Sache ist, weil Sie die Aussagen der „Experten“ verunsichern oder in Ihnen Zweifel auslösen, dann könnten Sie diese Experten nach dem Unterschied zwischen synthetisch modifizierten Hormon-Derivaten und nicht modifizierten humanidentischen Hormonen fragen und welche klinischen Folgen die Modifikation bzw. die Nicht-Modifikation hat. Und ob sie (die „Experten“) zu diesem Unterschied klinische Studien gelesen haben und mit welchen Ergebnis…

      FAZIT: eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie muss immer individuell und persönlich nach bestmöglichem Wissensstand gemacht werden. Das ist vollkommen klar und nachvollziehbar.

      Wenn Sie die oben beschriebene wesentliche Unterscheidung zwischen Synthetika und humanidentischen Hormonen treffen und sich dann aber immer noch unwohl fühlen, dann sollten Sie die humanidentischen Hormone nicht anwenden und die Rimkus-Therapie beenden. Letzte Sicherheit kann es da nicht geben, es ist immer eine Abwägung.

      Ich wünsche Ihnen das Beste und unterstütze Sie auf jeden Fall bei Ihrer Entscheidung!
      Thomas Beck

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