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Verdickte Schleimhaut

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    • #4735 Antworten
      Theresia
      Teilnehmer

      Hallo zusammen,
      nachdem ich seit Mitte Juni bis Ende August 2020 nahezu ununterbrochen Schmierblutungen hatte (braun, nicht rot), habe ich eine Woche vor der Krebsvorsorgeuntersuchung die Kapseln abgesetzt, es hat auch aufgehört. Ich dachte, so könnte der Arzt beim Ultraschall besser etwas erkennen. Lt. Ultraschall habe ich eine Schleimhautdicke von 1,3 cm, es wurde mir dringend zur Ausschabung geraten. Meine Frage nach Polypen etc. wurde nicht beantwortet. Das wäre nun die 2. in 3 Jahren Rimkus. Im Moment kann ich das sowieso nicht machen lassen aufgrund anderer Baustellen. So habe ich die Kapseln nochmals abgesetzt, weil ich hoffe, dass es abblutet und vielleicht doch keine Ausschabung nötig ist. Nach einer Woche tut sich nichts, es sieht nicht so aus, als ob noch eine Blutung kommen möchte.
      Hat hier jemand Erfahrung damit oder einen Rat?
      Danke! Theresa

    • #4736 Antworten

      Hallo Theresa

      vielen Dank für Ihre Offenheit. Es kommt gar nicht so selten vor, daß sich – unter der Behandlung mit Hormonen – wieder bessere Schleimhaut bildet. An der Scheide, Augen, Mund, Darm etc finden wir das gut, aber es gilt dann auch für die Gebärmutter – und das kann dann dazu führen, daß Frauen wieder anfangen zu bluten oder daß beim Ultraschall in der Gebärmutter „etwas“ gesehen wird.
      Normalerweise haben Frauen nach dem Wechsel in der Gebärmutter keine Schleimhaut mehr (das gilt leider auch für alle anderen Schleimhäute…).
      Wenn nun bei der Ultraschalluntersuchung „etwas“ in der Gebärmutter zu sehen ist, dann gehen beim Arzt die Alarmglocken an. Das ist vollkommen richtig und Zeichen eines ordentlichen und gewissenhaften Arztes.
      Aber die Kollegen haben keine Erfahrungen mit den bio-identischen Hormonen und können von daher das Risiko nicht einschätzen. Deshalb immer die Empfehlung zur Ausschabung, um mögliche krankhafte Ursachen zu beseitigen, alter Gynäkologenspruch: „was weg ist, quietscht nicht!“
      Was können und sollten Sie jetzt machen?
      Natürlich wissen wir nicht, ob möglicherweise bei Ihnen irgendetwas zusätzlich zu den Hormonen vorliegt, was die dicke Schleimhaut verursacht. Deshalb muß das natürlich weiter kontrolliert werden.
      Allerdings ist auf für RimkusPatientinnen eine Schleimhaut über 10 mm sehr sehr hoch und zeigt an, daß die Dosierung der Kapseln wahrscheinlich nicht optimal abgestimmt ist. Sie sollten also die Hormondosierungen von Ihrem RimkusArzt überprüfen lassen und anpassen lassen, in der Regel wird dann weniger Östradiol gegeben und die ProgesteronDosis erhöht.
      Frühestens 3-4 Wochen nach Änderung der Dosierung können die Spiegel im Blut kontrolliert werden und dann können Sie klar erkennen, ob die neue Dosierung besser passt.
      Damit sollte sich dann auch eine übertrieben aufgebaute Schleimhaut normalisieren.
      Und dann können Sie eine Woche vor dem Ultraschall Termin die Hormone weglassen – und der untersuchende Kollege wird sehen, ob Ihre Schleimhaut normal zurück gebildet ist oder ob sich doch ein Befund findet.
      Wenn ein Befund gefunden wird, dann kommen Sie um eine Ausschabung wohl nicht herum.
      Wenn Sie aber so vorgehen, wie beschrieben und – nach Blutspiegel – das Progesteron erhöhen und ggf auch Östradiol vermindern, dann haben Sie eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, daß es sich nur um eine zu hoch aufgebaute Schleimhaut gehandelt hatte und daß sich mit der Umstellung alles normalisiert.

      Beste Grüße!

      Dr Beck

    • #4738 Antworten
      Theresia
      Teilnehmer

      Hallo Herr Dr. Beck,
      ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort, es ist mir durchaus bewußt, dass das hier im Forum keine „Dr.-Beck-Sprechstunde“ ist, daher extra danke! Vielleicht ist Ihnen meine Ärzteodysee noch im Gedächtnis, nun bin ich bei Nr. 4 und so ganz klappt es immer noch nicht – angefangen hab ich mit Rimkus im Juli 2016. Meine letzten Werte waren Ö 101,6 – P 18,9 – FSH 29,4 bei einer Dosierung von Ö 0,6 und P 120. Aufgrund der anhaltenden Schmierblutung wurde nun beides erhöht wie folgt: morgens Ö 0,7 – P 110 und abends 2!! Kapseln zu je 0,35 Ö und P 70. Wenn Östradiol eher reduziert werden sollte, liege ich damit ja leider wieder falsch. Ich kann vielleicht eine Korrektur der Dosierung bekommen, dann habe ich einen Kapselvorrat für mehr als 1/2 Jahr – mein Humor ist zum Glück noch nicht verloren gegangen.
      Liebe Grüße
      Theresa

    • #4739 Antworten

      Hi Theresa,

      nachdem ich Sie und Ihre Krankengeschichte und Ihre aktuellen besonderen Umstände nicht persönlich kenne, kann ich auch aus rechtlichen Gründen keine persönliche ärztliche Beratung durchführen.

      Die Grundprinzipien der Therapie bei zu hoher Schleimhaut hatte ich erläutert: wir würden tendenziell eher Progesteron erhöhen und Östradiol vermindern.
      Natürlich kann es im konkreten Fall Gründe geben, von dieser Grundregel abzuweichen, das kann ich aber so nicht beurteilen.
      Normalerweise also Progesteron rauf und Östrogen runter…

      Guten Erfolg und beste Grüße!

      Dr Beck

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Antworte auf: Verdickte Schleimhaut
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