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Thrombose und PCOS

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  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 2 Stimmen, und wurde zuletzt aktualisiert Vor 8 Jahren. 3 Monaten von Dr.med. Gabriele Marx.
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    • #693 Antworten
      Kirstin
      Teilnehmer

      Guten Abend Herr Dr. Beck,

      im letzten Jahr hatte ich die Pille (nach 17 Jahren der Einnahme) abgesetzt. Als nach 6 Monaten immenroch keine Regelblutung einsetzte, habe ich mich gynäkologisch untersuchen lassen und es wurde ein PCOS festgestellt. Daraufhin habe ich wieder die Pille eingenommen, bis ich im Februar diesen Jahres (nach einer Muttermalentferung!) eine tiefe Beinvenenthrombose erlitt. Laut genetischer Diagnostik besteht KEIN erhöhtes Thromboserisiko aufgrund einer Gerinnungsstörung. Die TVT war aufgrund der Pilleneinnahme risikoassoziiert. Dennoch bin ich seit diesem Vorfall hypersensibel und schnell in Angst und Panik, sobald ich Anzeichen bemerke, die auf eine erneute Thrombose hindeuten können.
      Mit dem Absetzen der Pille begann für mich ein Martyrium. Ich bekam extreme Magen-Darm-Beschwerden sowie schlimme Angst- und Panikattacken und nebenbei veränderte sich mein Hautbild extrem (trocken, Akne). Am Ende aller üblichen gastroenterologischen Untersuchungen, kam nichts heraus. Es ist alles „ok“. Ich sprach von Anfang an direkt sowohl meine Gynäkologin, meinen Hausarzt, meinen Endokrinologen sowie den Gastroenterologen darauf an, ob die Gründe für meine massiven Beschwerden nicht von meiner Hormonstörung herrühren können, schließlich begannen sie mit dem Absetzen der Pille und das PCOS ist gesichert diagnostiziert und ich habe viel darüber gelesen, dass eine Hormonwertschieflage all dies verursachen kann. ALLE Schulmediziner schüttelten den Kopf und schauten mich teils geringschätzend an, als wäre diese Annahme derart absurd.
      In meiner Verzweiflung habe ich mich auf eine lange Recherche- und Behandlungsodyssee begeben…nachdem Homöopathie und Akupunktur, außer ein leeres Sparkonto, keine Besserung brachten, bin ich schließlich auf die Behandlungsmöglichkeit der bioidentischen Hormone gestoßen, habe mich belesen, mir über die Therapeutenliste dieses Netzwerkes einen Behandler gesucht und nehme nun 1x tägl. abends eine Kapsel mit 100mg naturident. Progesteron (Kapseln). (Nur eine Kapsel weil ich 2 Stück momentan noch nicht vertrage). P.S. Ich nehme ebenfalls L-Thyroxin.
      Seitdem ich naturidentisches Progesteron (und Vit. B und D) einnehme, geht es mir wieder gut. Die Magen-Darm-Beschwerden sind verschwunden und meine Psyche hat sich wieder stabilisiert. Nur mein Hautbild ist noch schlimm – die Akne und die Hauttrockenheit haben sich noch nicht gebessert…aber das ist nach zwei Wochen der Kapseleinnahme und davor zwei Wochen der Prog.Creme-Applikation nachvollziehbar. Ich freue mich bereits sehr über die so rasche, enorme Verbesserung und bin sehr erleichtert!!!…auch, wenn die Angst vor einem Rezidiv der Thrombose, trotz dass ich nun ausführlich infomiert bin, noch enorm ist.
      Hier nun meine Fragen:

      Zum einen bin ich sehr verunsichert, ob der Körper trotz der 100%igen Übereinstimmung der Molekülstruktur, das Progesteron nicht doch als Fremdsubstanz erkennt und das Steroid, vielleicht auch aufgrund der kristallinen Form und/oder weil ich direkt so eine recht hohe Menge einnehme, nicht vielleicht doch bei mir eine erneute Thrombose schüren kann… ich frage das deshalb, weil ich momentan 2 Wochen nach Beginn der Kapseleinnahme jetzt nun mehrere Tage ziehende Schmerzen in der linken Leistenbeuge habe, dieses Ziehen geht über den linken Oberinnenschenkel bis zum Knie und ich werde morgen meinen Phlebologen aufsuchen, um mich abzusichern.
      Frage: Werden die Rimkuskapseln schon verbreitet bei Thrombosepatienten eingesetzt und besteht speziell schon bei dieser Patientengruppe ein Erfahrungsschatz?
      Ich leide seit der Einnahme der Kapseln unter anhaltendem Benommenheitsschwindel. Aus diesem Grunde nehme ich derzeit nur 1 Kapsel (abends). Ich lese überall, dass man zwei Mal am Tag eine Kapsel einnehmen sollte. Mein Therapeut hat mir aufgrund des Schwindels (zunächst) zur einmaligen Einnahme geraten. Frage: Ist es nicht ratsamer es mit 2x 50 mg oder weniger zu probieren und damit die Gesamtdosis auf zwei Einnahmezeitpunkte zu verteilen? Mein Therapeut sagt, dies sei nicht nötig. Das verunsichert mich.
      Wie lange nehme ich die 100mg Kapsel weiter ein, wenn sich der Schwindel trotz bereits halbierter Dosis nur etwas bessert? Genauer gefragt, wie lange gebe ich der Gewöhnung Zeit? Mein Therapeut sagt ich kann die Einahme auch mal unterbrechen oder ich setze sie erstmal 8 Wochen fort, wenn nicht früher eine Blutung einsetzt.
      Ich lese immer wieder, man soll pausieren? Auf meine Frage, ob sich so nicht die Schleimheit in der Gebärmutter unentwegt aufbaut und ich mir damir keinen Gefallen tu, sagt er: ich fange von alleine an zu bluten. Mein Körper regelt das. Ist es wirklich ratsam die Kapseln einfach durchweg zu nehmen und zu schauen was passiert? Wie schleicht man eigentlich richtig ein?
      Ich lese bisher immer, dass man Progesteron nicht alleine gibt, weil die wichtigen Fermente fehlen. Müssten die Kapseln bei meinen Werten nicht noch ein anderes Hormon enthalten?:
      Progesteron: 0,6 ng/ml
      Testosteron: 2,0 nmol/l
      DHEA-S: 202,8 ug/dl
      Estradiol: 57,0 pg/ml
      Ich habe gelesen, dass das PCOS allein ebenfalls neben der Gefahr an Diabetes zu erkranken, eine Thrombosegefahr darstellt. Ich fühle mich also gerade in einem großen Dilemma. Ich möchte wieder meine Regel bekommen, etwas gegen das PCOS tun, nicht das Metformin einnehmen, Pille ist tabu, aber da mein Körper nun diese Schmerzsymptomatik zeigt, bin ich doch wieder verunsichert, ob ich mir nun mit der Einnahme der Rimkus Kapseln wieder eine Thrombose heraufbeschwöre.

      Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort!
      Vielen lieben Dank im voraus.
      Kirstin

    • #694 Antworten
      Kirstin
      Teilnehmer

      Kleines Update: Eine Thrombose wurde seitens Phlebologen ausgeschlossen. (Das war zu erwarten – aber das Gewissen ist beruhigt) 🙂 Vom Thema „Bioidentische Hormone“ ist er sehr begeistert. Das hat mich sehr gefreut und bestärkt. Die Schmerzen können sicher auch von den Eierstöcken kommen? Da ich seit Monaten keinen Zyklus habe, ist für mich somit auch kein Land in Sicht und ich muss mich tatsächlich in Geduld „üben“. …wenn die momentanen Begleiterscheinungen – der anhaltende starke Schwindel und die (zeitweisen) Kopfschmerzen mich in meinem Alltag nur nicht so enorm beeinträchtigen würden. Mein Blutdruck ist währenddessen normal, also nicht wie vermutet zu niedrig.
      Beste Grüße
      Kirstin

    • #697 Antworten
      Dr.med. Gabriele Marx
      Gast

      Liebe Kirstin, wie alt sind Sie denn?
      Wenn ich Sie behandeln würde, würde ich Progesteron und Östradiol kombinieren und die Tagesdosis unbedingt in 2 Kapseln aufteilen:
      morgens und abends eine Kapsel.
      Da körperidentische Hormone sich leicht abbauen (deshalb sind sie u.a. auch unschädlich), haben Sie bei der Einmalgabe abends eine Anflutung, die über nacht verarbeitet wird und tagsüber haben Sie zu wenig Hormone.
      Bei Ihrem Hormonspiegel würde ich 60 mg Progestereon und 0,5 mg Östradiol 2×1 Kapsel verordnen.
      Sicher wird dann auch Ihre Haut u.a. besser.
      Schwindel kann ein Anfangssymptom sein. Nach 1-3 Monaten verschwindet das. Thrombose kann durch körperidentische Hormone NICHTausgelöst werden!
      Das Ziehen in den Leisten kann eine beginnende Eierstocksaktivität anzeigen.
      Sie sind auf dem richtigen Weg.
      Wenn es Ihnen so schnell besser geht, können Sie nur gesünder werden. Das ist ja ein klarer Zusammenhang.
      Nur die Dosierung kann noch verbessert werden.
      Und da Sie wohl noch nicht in den Wechseljahren sind, sindunbedingt regelmäßige Pausen einzuhalten.
      22 Tage Kapseleinnahme, 6 Tage Pause, damit es abbluten kann, wenn sich Gebärmutterschleimhaut wieder aufbaut.
      Klar fängt es mal irgendwann von selbst an, zu bluten. Aber dann vielleicht sehr stark, weil zu viel Schleimhaut augebaut wurde, die ohne Pause nicht abbluten konnte.
      Außerdem wollen wir ja den Körper wieder einen Rhythmus „aufzwingen“.
      Viele Grüße, alles Gute und viel Erfolg.
      Gabriele Marx
      http://www.praxis-doktor-marx.de

    • #700 Antworten
      Kirstin
      Teilnehmer

      Liebe Frau Dr. Marx,

      vielen lieben Dank für Ihre Antwort! 🙂
      Ich bin 35 Jahre alt.
      Ihre Empfehlung geht 1:1 mit meiner Annahme überein. Ich befinde mich heute am 21. Tag der Kapseleinnahme. Das passt prima, um Ihrer Einnahmeempfehlung zu folgen. Ich darf mich kurzerhand einem anderen Rimkus-Therapeuten (mein ursprünglicher Wunschtherapeut) vorstellen. (Ihre Praxis ist leider zu weit von meinem Wohnort entfernt.) Ich hoffe auf eine Anpassung, die mit Ihrer Empfehlung überein geht. Mal schauen was passiert.
      Auch wenn jeder Therapeut individuell arbeitet, die Einhaltung des grundlegenden Behandlungsschemas (i. d. R. Einnahme 2x am Tag, dafür mit niedrigerer Dosierung und Berücksichtigung, dass Progesteron sich nicht ohne weiteres in andere Hormone umwandelt) wäre (nach meinem Laienverständnis), nachdem was ich nun alles dazu gelesen habe, auch für mich hilfreich. Dieser stundenlange oder auch Ganztagsschwindel, beeinträchtigt mich zu sehr im Alltag. Neben der zusehens trockener werdenden Haut am gesamten Körper, der trockenen Akne-Haut im Gesicht und Dekolleté ist mittlerweile auch die Schleimhaut im Intimbereich trocken und wund.

      Nochmals vielen lieben Dank und beste Grüße
      Kirstin

    • #712 Antworten
      Dr.med. Gabriele Marx
      Gast

      Liebe Kistin, ich hoffe, nun klappt alles besser.
      Viele Grüße und ein gesundes Jahr 2016
      Ihre
      G. Marx

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